Auf Tour mit dem Teammanager

Passend zum morgigen Geburtstag unseres Teammanagers Rudi Zauner veröffentlichen wir den Bericht aus dem SVR-Inside Magazin "Auf Tour mit dem Teammanager"


Wenn sich die Rieder Mannschaft zu einem Auswärtsmatch aufmacht, ist einer immer mit dabei: Teammanager Rudi Zauner. Der bald 64-jährige Diersbacher begleitet die Kicker der SV Ried schon seit mehr als 15 Jahren bei allen Auswärtsspielen.
Mit seinem Markenzeichen, einer auffälligen Kappe mit SVR-Logo, ist Rudi Zauner den Fußball-Fans weit über die Grenzen des Innviertels hinaus bekannt. „Ich trage das Kapperl jetzt seit gut fünf Jahren, auch beim Ball der Oberösterreicher in Wien habe ich es aufgehabt. Als ich es am Anfang einmal nicht aufgesetzt habe, bin ich gleich danach gefragt worden“, erzählt Zauner, der vor 20 Jahren als U18-Trainer nach Ried kam und heute nicht nur als Teammanager tätig ist, sondern sich als Obmann-Stellvertreter des Pro SV Ried auch intensiv um den Rieder Nachwuchs kümmert. Selbst kickte Zauner unter anderem in der Landesliga in Andorf. Auch die drei Kinder des pensionierten Lehrers waren oder sind sportlich aktiv: Rudi jun. hat bei den Rieder Amateuren gespielt, Peter war mehrfacher Badminton-Staatsmeister und Tochter Christina ist Tänzerin in der Wiener Staatsoper.
 
„Inside“ hat Teammanager Rudi Zauner und die Kicker der SV Josko Ried beim letzten Auswärtsmatch der vergangenen Saison nach Graz begleitet:
 
16.00 Uhr: Nach dem Abschlusstraining und einem gemeinsamen Essen, das von Renate Chwala und der Rieder Mütterrunde zubereitet wird, fährt der Mannschafts-Bus der Firma Krautgartner Richtung Graz ab. „Ich bin ab 15.00 Uhr bei der Mannschaft. Bei der Abfahrt zähle ich zwei Mal durch, ob alle Spieler an Bord sind. Ich muss ein großes Lob an alle aussprechen: Die Pünktlichkeit der Spieler ist sensationell. Auch auswärts oder bei einer Besprechung. Alle sind immer pünktlich und sehr diszipliniert“, weiß Zauner. Erst einmal in seiner Karriere als Teammanager ging ein Spieler kurz verloren. „Ra Saikou Kujabi haben wir vor vielen Jahren einmal in einer Raststätte vergessen. Nach 15 Kilometern haben wir es bemerkt und haben umgedreht. Wir sind mit dem Bus relativ schnell zurückgefahren. Ein Auto wollte uns immer überholen und hat gehupt. Als wir dann stehenblieben, war der Autofahrer etwas erbost – er hatte nämlich den Kujabi in seinem Auto drin sitzen.“ Im Bus hat jeder Spieler seinen fixen Platz. Während der Fahrt sehen sich die Kicker Filme an, sie hören Musik oder würfeln. Rudi Zauner plant während der Busfahrt bereits die Zimmereinteilung und gibt sie telefonisch dem Hotel durch.
 
18.45 Uhr: Ankunft im Hotel Paradiso in Graz. Rudi Zauner steigt als Erster aus und bringt die Zimmerliste in das Hotel. Wenn die Spieler mit ihrem Gepäck einchecken, liegen die Schlüssel für sie bereits bereit.
 
19.00 Uhr: Nachdem die Spieler die Zimmer bezogen haben, wartet bereits das Abendessen. Meist gibt es Fisch, panierte Putenschnitzel, Nudeln, Suppen, Gemüse und Salate. Als Dessert steht häufig Kaiserschmarrn auf dem Speiseplan. Nach dem Abendessen gibt der Teammanager den Ablauf für den nächsten Tag bekannt, danach begeben sich die Spieler auf ihre Zimmer.
 
9.00 Uhr. Bis spätestens 9.00 Uhr müssen die Spieler zum Frühstück erscheinen. Rudi Zauner informiert noch einmal über den Tagesablauf.
 
10.30 Uhr: Am Vormittag wird leicht trainiert, auch Lockerungsübungen stehen auf dem Programm. Rudi Zauner muss vor dem Training bereits abklären, ob mit dem Trainingsplatz alles passt. „Der Trainingsplatz soll nicht weiter als fünf bis zehn Minuten mit dem Bus entfernt sein. Meist sind es Plätze bei Vereinen in der Nähe des Hotels“, sagt Zauner.
 
12.00 Uhr: Das Trainerteam informiert die Mannschaft über die Aufstellung. Die Stärken und Schwächen des Gegners werden noch einmal besprochen. Auch eine Videoanalyse kommt zum Einsatz. Rudi Zauner organisiert für diese Besprechung die Räumlichkeiten und die Technik.
 
12.30 Uhr: Zum Mittagessen gibt es wieder Fisch, Putenfleisch, Nudeln und Salate. Nach dem Mittagessen gehen die Spieler für eine zweistündige Ruhepause in ihre Zimmer.
 
15.30 Uhr: Drei Stunden vor dem Abpfiff werden Kaffee und Kuchen, Milchreis und Kaiserschmarrn serviert.
 
16.20 Uhr: In der abschließenden Besprechung werden Standards analysiert.
 
16.45 Uhr: Abfahrt ins Stadion. Während der Fahrt herrscht bereits höchste Konzentration auf das Match. Die Kicker hören Musik mit ihren Kopfhörern.
 
17.00 Uhr: Die Spieler besichtigen den Rasen und wählen dann die passenden Schuhe aus. Rudi Zauner bekommt vom Trainer die Liste mit den Fixstartern und den Kaderspielern. Er gibt diese Spieler in ein Computerportal ein, dies muss 90 Minuten vor dem Anpfiff abgeschlossen sein. An das Schiedsrichterteam gibt Zauner die Mappe mit den Spielerpässen. Die Schiedsrichter kontrollieren die Pässe und geben die Aufstellung frei. „Wichtig ist, dass ich noch einmal kontrolliere, ob zwölf Österreicher an Spielbericht stehen, und dass nur so viele Nicht-Österreicher wie erlaubt drauf sind. Das könnte sonst Strafen nach sich ziehen“, weiß Zauner. Falls sich beim Aufwärmen noch ein Spieler verletzt, kann Rudi Zauner diese Änderung nur mehr gemeinsam mit den Schiedsrichtern ausführen.
 
18.00 Uhr: Die Spieler wärmen am Platz auf.
 
18.30 Uhr: Ankick in Graz. Rudi Zauner notiert während des Spiels Vorkommnisse wie rote und gelbe Karten oder Auswechslungen.
 
20.20 Uhr: Abpfiff in Graz. Die Rieder Kicker holen zum Abschluss der Saison ein 0:0 und sichern sich damit den sechsten Tabellenplatz. Rudi Zauner stellt für die TV-Stationen Sky und ORF die gewünschten Interviewpartner bereit und kontrolliert mit den Schiedsrichtern noch einmal die notierten Vorkommnisse wie Karten oder Auswechslungen. „Wenn alles passt, wird es vom Schiedsrichter bestätigt und damit es ist offiziell“, erklärt Zauner.
 
21.15 Uhr: Rückfahrt nach Ried. Im Bus wird gegessen. „Meist gibt es Pizza, Nudelgerichte oder Salate. Ich bestellt das bereits vorab in Gasthäusern und das Essen wird dann zum Bus geliefert. Bei einem Sieg gibt es als Belohnung noch ein Tiramisu. Das ist dann nicht immer leicht zu organisieren. Ich frage vorab natürlich, ob diese Bestellung möglich ist, aber ich muss mit der definitiven Bestellung meist bis zum Abpfiff warten, ob es dann wirklich bei einem Sieg bleibt.“ Die Anlieferung des Essens läuft fast immer reibungslos ab. Eine Anekdote kennt Rudi Zauner dennoch: „In Kapfenberg haben wir einmal Pizza für die Heimreise bestellt. Die Pizza ist dann auch geliefert worden, aber zu einem Fan-Bus der SV Ried. Die haben sich natürlich über die Pizza sehr gefreut. Wir mussten dann bei McDonalds einkehren. Seit damals sage ich den Lieferanten immer, dass sie das Essen mir persönlich übergeben müssen.“
 
0.00 Uhr: Ankunft im alten Stadion in Ried. Die Spieler fahren nach Hause, am Sonntagvormittag folgt ein kurzes Regenerationstraining. Während der Meisterschaft beginnt nach einem freien Montag am Dienstagvormittag bereits wieder die Vorbereitung auf das nächste Match.
 
Das Verhältnis von Teammanager Rudi Zauner zur Mannschaft und den Trainern ist aufgrund der gemeinsam verbrachten Zeit sehr eng. „In Erinnerung bleiben mir natürlich die verschiedenen Charaktere der Trainer. Mit vielen Spielern sind sehr intensive Freundschaften entstanden, zum Beispiel mit Andi Schicker.“ Einen Wunsch müssen ihn seine Kicker aber noch erfüllen: „Ich möchte in den nächsten Jahren einmal noch international dabei sein. Das sind Eindrücke, die man nicht vergisst!“