Volkszeitung: Bis vor kurzem war es noch nicht sicher, ob Sie in der SVR-Mannschaft sind, wie geht es Ihnen dabei?
Brenner: Nun, mein Vertrag wurde um ein Jahr verlängert. Im Frühjahr wird sich dann entscheiden, wie es weitergeht, ob ich meine Karriere beenden oder zu einem anderen Verein wechseln werde. Vielleicht geht es aber auch weiter.
Volkszeitung: Wie stellen Sie sich ihre Zukunft vor?Brenner: Vielleicht werde ich ja unterklassig weiterspielen. Für das Trainergeschäft fühle ich mich noch zu jung, mir geht es gut, ich habe auch keine groben Verletzungen. Wahrscheinlich bräuchte ich zwei, drei Jahre Abstand.
Volkszeitung: Sie haben bislang 42 Bundesligatore geschossen, welches war Ihr schönstes?Brenner: Das ist leicht. Es war während meiner Salzburg-Zeit bei einem Heimspiel gegen Pasching – ein Fallrückzieher. Augen zu und durch. Es war dann auch das Tor des Jahres.
Volkszeitung: Wie tickt der Ewald Brenner, wie würden Sie sich selbst beschreiben?Brenner: Selbst beschreiben, das kann ich nicht. Ich bin hilfsbereit, ein Typ mit dem man durchaus auch Bäume ausreißen kann. Mir ist es wichtig, am Boden zu bleiben, Freunde sind da immer ein guter Gradmesser, die sagen einem schon, wenn mal etwas nicht so passt.
Volkszeitung: Haben Sie Macken?Brenner: (lacht) Ja sicher, jeder hat Macken. Und wer das nicht zugibt, lügt.
Volkszeitung: Welche Macken haben Sie?
Brenner: Wenn ich zu einem Spiel fahre, höre ich immer Musik.
Volkszeitung: Welche denn?Brenner: Das gehört schon zur etwas härteren Kategorie, Gunsn Roses und ACDC.
VOLKSZEITUNG: Waren Sie am ACDC-Konzert? Brenner: Nein, leider nicht. Da hatten wir ein Spiel. Das ist die Schattenseite des Berufs. Ein verpasstes Konzert geht ja noch, aber wenn man nicht zur Hochzeit seines Bruders gehen kann, tut das schon weh.
Volkszeitung: Was müssen Sie tun, damit Ihnen der Bruder verzeiht? Brenner: Naja, es gibt die Möglichkeit, später dazu zu stoßen. Auf jeden Fall wird es eine Einladung geben oder wir planen einen gemeinsamen Ausflug. So was in die Richtung.
Volkszeitung: Sie haben mit Ihrer Frau Astrid in Marchtrenk Haus gebaut, leben da mit Ihren zwei Söhnen. Lässt es sich vereinbaren, dass ein Profisportler im Haushalt hilft?Brenner: Ja sicher, mir ist es wichtig, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen. Das geht nur, wenn man zusammen hilft.
Volkszeitung: Also nimmt ein Ewald Brenner durchaus auch einmal den Staubsauger zur Hand?Brenner: Ich mache alles, staubsaugen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, den Müll rausbringen, rasenmähen, was halt dazu gehört.
Volkszeitung: Das passt ja gar nicht zum Klischee, sind Sie eitel?Brenner: Das ist relativ. Als Spieler schaut man auf den Körper, er ist auch das Kapital. Eitel würde ich mich aber nicht bezeichnen, es kann vorkommen, dass ich mir eine ganze Woche die Haare nicht mache. Wozu auch, erst gehst Du trainieren, dann springt Du in den Pool und spielst mit den Kindern.
Das Interview wurde von Martina Weidenholzer / OÖ Nachrichten geführt!