Während viele Trainer und Spieler noch ihren Urlaub genießen können, müssen die Manager der Vereine auch in der spielfreien Zeit arbeiten. Und zwar weiterhin am Kader der kommenden Saison. Zehn Tage vor Trainingsstart gilt das auch für Stefan Reiter von der SV Ried. Die Innviertler halten aktuell bei drei Neuverpflichtungen. Mark Prettenthaler (LASK), der Spanier Guillem Marti Misut (Sporting Mahones) und Michael Sammer (Vöcklamarkt) werden aber nicht die einzigen Neuen bleiben. Zudem wird Atdhe Nuhiu den Verein noch verlassen. „Das ist sehr wahrscheinlich“, erklärt Reiter gegenüber LAOLA1. Der 49-Jährige nimmt außerdem zu weiteren Rieder Brennpunkten Stellung:
Atdhe Nuhiu
Reiter hatte den Options-Zeitraum des von Austria Kärnten ausgeliehenen Angreifers von Ende April auf Ende Mai verlängert. Nachdem der Bundesliga-Absteiger keine Lizenz erhielt, haben sich die Rieder so Geld erspart. Ried zog zudem die Option auf den Spieler-Vertrag selbst und hat nun folgenden Vorteil: „Wir haben mit Adthe einen gültigen Vertrag bis 2012“, erklärt Reiter. Was bedeutet, dass bei einem vorzeitigen Abgang eine Ablösesumme zu zahlen ist. „Die ist festgesetzt. Die Summe ist nicht so wichtig“, lässt sich Reiter nicht in die Karten blicken. Der zu zahlende Betrag wird aber in jedem Fall höher sein, als die 50.000 Euro, die Kärnten bekommen hätte. Dass Nuhiu gehen wird, ist praktisch fix. „Er wird wahrscheinlich nicht bei uns bleiben.“ Bei Reiter hat noch kein Verein für den 1,97m-Stürmer angeklopft, Rapid soll aber ein Interessent sein. „Diesen Wechsel kann ich mir gut vorstellen. Es würde mich für Atdhe auch freuen, weil Ried nicht das Ende der Sterne ist. Wenn ein Spieler sich weiterentwickelt und zu einem größeren Verein gehen kann – so einen werden wir nie halten können“, erklärt der Manager, und Reiter fügt an: „Wir haben grundsätzlich mit Rapid immer einen sehr positiven Kontakt in alle Richtungen. Rapid ist mit uns auch immer sehr fair umgegangen. Es gibt eine gute Basis.“ Die Causa Thomas Schrammel ist Beweis genug.
Jan-Marc Riegler
Der Innenverteidiger der Red Bull Juniors steht unmittelbar vor der Rückkehr nach Ried. Noch dauert es mit der Vollzugsmeldung. „Das ist leider noch nicht unter Dach und Fach. Da gibt es mit Salzburg noch etwas zu klären, und ich hoffe, dass wir das in den nächsten Tagen schaffen.“ Unter anderem ist noch offen, ob Ried Ablöse zahlen muss. Der nächste Spanier Seit zwei Jahren betätigt sich Ried am spanischen Transfermarkt und der zuletzt verpflichtete Angreifer Guillem war nicht der letzte. „Wir werden noch einen Spanier verpflichten. Das ist fast durch und es sind nur noch wenige Details zu klären. Ich gehe davon aus, dass das in fünf, sechs Tagen vom Tisch ist.“ Dabei handelt es sich um einen offensiven Mittelfeldspieler aus der zweiten spanischen Liga. Gar ein neuer Herwig Drechsel? „Drechsel war Drechsel, es wird keinen Nachfolger für ihn geben“, stellt Reiter sofort klar um danach süffisant anzumerken: „Wir hätten ihn mit 23 Jahren klonen sollen. Das nicht zu tun, war im Nachhinein ein Fehler.“
Ein Wunschspieler soll kommen
Mit Riegler und dem nächsten Spanier ist es aber für Ried noch nicht getan. „Wir suchen auch noch einen offensiv orientierten Spieler für die linke Seite“, erklärt Reiter. Und da hat der Oberösterreicher einen ganz speziellen Linksfuß im Auge. Den Namen lässt sich der arrivierte Funktionär freilich nicht entlocken, aber: „Ich stehe mit einem Österreicher aus der Bundesliga intensiv in Kontakt. Es ist ein klarer Wunschspieler.“ Ablösefrei? „Das ist er nicht, macht auch nichts. Für ihn sind wir auch bereit, etwas auszugeben.“ Ein Spieler auf dem Abstellgleis? „Eben nicht und das ist auch das Problem. Mal sehen, wie das ausgeht.“ Während es Markus Felfernig (Kapfenberg) und Dominik Doleschal (Mattersburg) LAOLA1-Informationen zufolge nicht sind, würde Tomas Simkovic wohl in dieses Anforderungsprofil passen.Der 23-Jährige absolvierte eine erfolgreiche Bundesliga-Debüt-Saison für Wiener Neustadt und spielte zudem im Cup-Finale. 2007 stand der Linksfuß, der in Oberösterreich schon für Schwanenstadt kickte, im U20-WM-Kader. Sein Trainer war damals ein gewisser Paul Gludovatz.
Alexander Zickler
Am ablösefreien Salzburg-Stürmer, der mit 36 Jahren noch eine Saison dranhängen will, hatten die Innviertler wie der Lokal-Rivale LASK Interesse bekundet. Dieses Thema hat sich für die Rieder allerdings erledigt. „Da hat sich nichts mehr ergeben. Ein persönliches Gespräch ist auch nie zustande gekommen“, schließt Reiter dieses Kapitel.
Oliver Glasner
Die beste Nachricht Reiters für die Rieder Fans kommt zum Schluss. „Er war am Montag auf dem Rückweg einer Nachuntersuchung von München und die Rückmeldung ist sehr positiv. Wir rechnen mit ihm zu hundert Prozent für die kommende Saison“, freut sich der Manager schon auf das Comeback des Innviertler Urgesteins. Der 35-Jährige stand zuletzt am 6. Dezember 2009 auf dem Platz, den Rest der Saison verpasste der Abwehrchef nach einer Leisten-Operation.
QUELLE: www.laola1.at