Dank der Rasenheizung präsentierte sich das Spielfeld im Stadion gänzlich schneefrei und in einem guten Zustand. 14.800 Zuseher sahen bei -8°C ein gutes Spiel in dem unsere SV Ried in den ersten 45 Minuten überlegen war und sehr stark spielte, in der zweiten Hälfte aber nicht mehr zusetzen konnte und schnelle Gegentreffer nach der Pause die vorzeitige Entscheidung brachten. Auf den ersten Auswärtssieg gegen Rapid müssen die Fans also weiterhin warten. In 27 Spielen in Hütteldorf konnte unser Verein bisher erst 7 Punkte entführen (7 Remis, 20 Niederlagen). Der Herbstmeister startete furios in das Spiel, präsentierte sich äußerst laufstark und attackierte den Gegner weit in der gegnerischen Hälfte. Nach zwei Minuten bereits die erste gefährliche Aktion unserer SVR. Mader bediente Guillem ideal mit einem Lochpass und der Spanier verwertete souverän. Schiedsrichter Gangl erkannte den Treffer allerdings zu Unrecht wegen Abseits nicht an. Die Rieder ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen, spielten weiterhin einen schnellen und attraktiven Fußball, hatten den Gegner souverän im Griff. Hochkarätige Chancen bekamen die mitgereisten Fans allerdings kaum zu sehen. Von den Gastgebern war offensiv kaum etwas zu sehen. Bei Schüssen von Kavlak und Sonnleitner hatte Torhüter Hesl keine Mühe. In der 38. Minute fällt dann völlig überraschend der Führungstreffer für die Gastgeber. Patocka trifft nach einem Freistoß per Kopf und lässt Hesl keine Chance zur Abwehr. Nur eine Minute nach dem Gegentor beinahe bereits der Ausgleich. Schrammel kommt nach einem Eckball zum Schuss, verfehlt aber knapp sein Ziel. In der zweiten Hälfte konnte unsere Mannschaft nicht mehr zusetzen und man merkte, dass die intensive Spielweise in der ersten Halbzeit an die Substanz ging. Kurz nach Wiederanpfiff musste Daniel Royer angeschlagen ausgewechselt werden, was sich auch negativ auf das Rieder Offensivspiel auswirkte. Bei einem bösen Foulspiel von Kavlak Ende der ersten Hälfte verletzte sich der quirlige Flügelspieler. Von Schiedsrichter Gangl wurde das Foulspiel übrigens nicht geahndet. Rapid erwischte unsere Mannschaft in der 53. Minute eiskalt und machte schon frühzeitig alles klar. Bei einem Schuss von Saurer steht Sonnleitner goldrichtig, hält unmittelbar vor Torhüter Wolfgang Hesl den Fuß hin und trifft zum 2:0. Die endgültige Entscheidung fiel nur 6 Minuten später, als Hesl einen Schuss zunächst nur kurz abwehren kann und der Ex-Rieder Atdhe Nuhiu staubt ab. Im zweiten Durchgang waren die Wiener das klar bessere Team und kontrolliert das Spiel mittlerweile klar, unsere Mannschaft war oft um einen Schritt zu spät. Erst in den letzten Minuten des Spiels wurde unsere SV Ried offensiv wieder gefährlicher. Zunächst pariert Rapid-Torhüter Hedl einen Schuss von Nacho, danach kann er auch noch einen tollen Freistoß von Carill abwehren. In Wien-Hütteldorf gibt es für unsere Sportvereinigung damit weiterhin nichts zu holen. Nach Spielende feierten die mehr als 500 mitgereisten Fans aber trotz der Niederlage den Herbstmeistertitel. Mit einem Heimsieg nächste Woche gegen Wiener Neustadt könnte sich unsere SV Ried sogar noch zum Winterkönig krönen und damit an der Tabellenspitze überwintern. Trainer Paul Gludovatz: „Ich bin sicher nicht geschockt, hätte mir aber schon vom Resultat her etwas anderes erwartet. Wir hatten es mit 13 zu tun, die elf Spieler haben wir im Griff gehabt, der letzte Entscheidungsträger hat aber etwas tendenziös gearbeitet. Wir hatten nicht so viele Chancen, aber es war ein sehr offenes Spiel in der ersten Hälfte. Dass einer von zwei Standards zum 0:1 geführt hat, war schon schockierend für mich. Das zweite Tor war der Knackpunkt, nach dem dritten Tor haben sie uns gefressen.“Peter Pacult (Rapid-Trainer): „Ried ist zudem eine Mannschaft die lauf- und zweikampfstark ist. Es ist dann umso schöner, wenn du so ein Ergebnis erreichst. Es war sehr wichtig, vor der Pause vorzulegen. Mit dem zweiten Tor haben wir dem Gegner die Luft genommen, das dritte Tor war sensationell. Wir haben zehn Spiele nicht verloren, das ist eine schöne Serie. Natürlich wollen wir auch das letzte Spiel mit einem positiven Ergebnis beenden. Wir haben gegen den Vierten und Ersten das Punktemaximum geholt, das ist wichtig.“
aus Wien berichtet: Christoph Oberlehner