OÖN: Herr Schrammel, Sie kennen Cheftrainer Paul Gludovatz ja schon länger, was halten Sie von ihm?
Schrammel: Ich kenne Paul Gludovatz schon seit meiner Zeit im U20-Nationalteam. Er ist ein Mann, der sehr viel Wert auf Taktik legt und immer bestrebt ist, dass wir möglichst gut auf den Gegner eingestellt sind. Er ist menschlich absolut in Ordnung und ist mit Gerhard Schweitzer ein gutes Gespann.
OÖN: Wie würde umgekehrt Paul Gludovatz über Sie reden?
Schrammel: Er würde wahrscheinlich sagen, dass ich ein williger Spieler bin, der noch viel lernen möchte. Am besten fragen Sie ihn aber selbst.
OÖN: Gludovatz hat Sie wahrscheinlich ins Team geholt, weil er Ihre Leistungen vom U20-Team her kennt, oder?
Schrammel: Ja bestimmt, außerdem habe ich mich im vergangenen Jahr bei Wacker Innsbruck beweisen können.
OÖN: Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Schrammel: Keine Ahnung, das ist gar nicht so einfach. Jedenfalls bin ich lustig. Und auch leicht jähzornig, das merkt dann meistens der Gegenspieler. Wenn der Erfolg da ist, gehe ich auch gerne einmal Party machen.
OÖN: Was denken Sie, wenn Sie morgens in den Spiegel sehen?Schrammel: (lacht) Ma bin i fesch …
OÖN: Ein paar Wochen Innviertel-Erfahrung haben Sie ja bereits hinter sich, fühlen Sie sich hier wohl?
Schrammel: Ja absolut. Ich habe mich schon gut eingelebt. Die Leute hier sind einfach ehrlich. Die Fans sind spitze, das Stadion ist zwar etwas klein. Aber die Stimmung ist sicher besser, als in einem Megastadion, das längst nicht ausverkauft ist. Ja und ich genieße das Mannschaftsleben, es gibt keine Cliquenbildung. Die Harmonie im Team ist super.
OÖN: Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Schrammel: Ich spiele Golf und sitze viel im Cup&Cino, da spiele ich fast jeden Tag mit Florian Sturm Backgammon. Außerdem arbeitet meine Freundin Steffi da.
OÖN: Mit wem würden Sie gerne einmal einen Monat lang tauschen?Schrammel: Mit meinem Vater, er ist Lkw-Fahrer. Früher hat er mich manches Mal auf seine Touren mitgenommen. Das ist noch richtige Arbeit.
OÖN: Profifußball zu spielen ist also keine richtige Arbeit?Schrammel: Doch auf jeden Fall. Viele sehen gar nicht, was eigentlich dahinter steckt. Das ist kein Honiglecken.
OÖN: Sie haben also eine gute Beziehung zu Ihrem Vater …
Schrammel: Auf jeden Fall, nicht nur zu meinem Vater auch zu meiner Mutter. Ohne die Unterstützung meiner Eltern hätte ich es auf keinen Fall so weit gebracht.
OÖN: Was ist Ihr wertvollster Gegenstand?Schrammel: Das hört sich jetzt vielleicht bisserl blöd an, aber es ist mein Auto. Ich habe den Vierer-Golf von meinem Vater bekommen, als ich meine Matura bestanden habe. Das ist eine emotionale Angelegenheit.
OÖN: Wie lange könnten Sie sich auf einer einsamen Insel versorgen?Schrammel: Pahh … Nicht lange, höchstens eine Woche. Ich kann weder Feuer machen, noch fischen.
OÖN: Was ist Ihre härteste Droge?Schrammel: Naja, am liebsten rede ich über internationale Fußballereignisse. Und was ich immer im Kühlschrank haben muss: Schokolade und Dany-Sahne. Auch das gehört dazu.
Das Interview führte Martina Weidenholzer / OÖ Nachrichten