„Ich wollte es vor allem mir noch einmal beweisen“
„Nach dem Kreuzbandriss 2003 ist meine Karriere am seidenen Faden gehängt, einige haben mich schon abgeschrieben gehabt“, erzählte Oliver Glasner. „Ich wollte es aber vor allem mir selber noch einmal beweisen und ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. In diesen vielen Jahren geb es sehr viele schöne Erlebnisse, der erste Aufstieg 1995 war eine bleibende Erinnerung, der Cup-Sieg sowieso und auch sehr viele internationale Auftritte, es werden schon so 25 internationale Spiele gewesen sein, die ich für Ried bestritten habe und dann natürlich der Wiederaufstieg 2004. Es waren sehr viele Highlights, es hat sehr viele schöne Siege gegeben und es hat natürlich auch Rückschläge gegeben, aber daraus bin ich sicherlich gestärkt herausgegangen.“
„Lexa ist ein super Typ und einen Elfer kann man auch einmal verschießen“
Die Medien berichteten im Vorfeld umfassend über das Jubiläum von Glasner. „Wir haben in dieser Woche schon drei Seiten über den Oliver gehabt“, wusste Harald Bartl, Sportredakteur bei den OÖ. Nachrichten. „Ich glaube aber, dass am Montag der Schiedsrichter mehr im Mittelpunkt stehen wird. Der Stefan Lexa ist nach dem Spiel sehr ruhig gewesen. Für ihn tut es mir sehr leid, weil er ein super Typ ist und einen Elfer kann man halt auch einmal verschießen. Aber es ist schon sehr rund gegangen und der Schiedsrichter ist im Mittelpunkt gestanden“, berichtete Bartl über seine Eindrücke nach dem Spiel. „Einen Elfmeter in der 90. Minute zu wiederholen, sage ich jetzt einmal ganz vorsichtig, passiert vielleicht in Ried und in einem anderen Stadion nicht. Die Abseitssituationen sind immer sehr, sehr eng. Ich glaube, dass die Abseitstore wirklich Abseits gewesen sind, mich hätte aber das Foul vorher an den Anel Hadzic sehr interessiert, als dann weitergespielt worden ist, das war für mich ein eindeutiger Elfmeter. Ich muss aber auch eines sagen, ich möchte mit dem Schiedsrichter nicht tauschen. Das ist ein irrsinnig schweres Amt, weil wir wissen es alle immer besser. Man muss aber erst einmal dort unten stehen und diese Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen.“
„Mattersburg hat gar nicht gewusst, warum sie 1:0 vorne sind“
Chancen auf den Sieg hatten die Rieder zuhause gegen Mattersburg genügend. „Natürlich hätten wir heute viele Möglichkeiten zum Tore schießen gehabt, aber wir können uns ja nicht einmal vorwerfen, dass wir sie kläglich vergeben hätten“, analysierte Oliver Glasner. „Es war ein Stangenkopfball, der quer zur Linie läuft und nicht reingeht, es hat der Borenitsch ein paar Mal hervorragend gehalten, wir haben auch hinten so gut wie nichts zugelassen. Mattersburg hat gar nicht gewusst, warum sie 1:0 vorne sind. Es war dann in der Kabine sehr ruhig, aber man muss die Leistung in den Vordergrund stellen, die war meines Erachtens hervorragend. Ich kann mich schon lange nicht mehr erinnern, dass wir uns so viele Torchancen erspielt haben und wenn wir so weitermachen, kommen die Punkte und die Siege bald zurück.“
„Schiedsrichter hat einen sehr schwierigen Job“
Zu einigen umstrittenen Szenen, die die Gemüter des Publikums erhitzten, meinte Glasner: „Im Spiel kriegt man das alles gar nicht so leicht mit. Der Schiedsrichter hat dann bei der dritten umstrittenen Szene im Strafraum auf Elfmeter entschieden, aber das ist jetzt eh schon egal, das Spiel ist 1:1 ausgegangen. Wir hätten gerne gewonnen, haben heute auch sehr viel investiert, damit uns das gelingt, aber müssen wir halt nächste Woche in Mattersburg die drei Punkte machen. Ich möchte kein Schiedsrichter sein, weil eigentlich bist du immer der Buhmann für irgendwen. Wenn da drei Spieler mit 1,95 Meter und 90 Kilogramm zusammenlaufen und auf einmal fällt einer, das musst du entscheiden und das ist sehr schwierig. Abseitsentscheidungen sowieso, natürlich ist es schön im Fernsehen, mit der vierten Kamera kann man es vielleicht auflösen. Der Schiedsrichter soll richtig stehen, soll richtig entscheiden, das ist wirklich ein sehr schwieriger Job und ich möchte nicht tauschen.
„Werden alle alles daran setzen, dass es in Mattersburg drei Punkte werden“Gefragt nach der Perspektive in den nächsten Runde antwortete der Routinier: „Natürlich wollen wir lieber ganz vorne dran bleiben, aber es gelingt uns halt momentan nicht und es ist auch so, dass das, was im Herbst zu unseren Gunsten gelaufen ist, momentan gegen uns läuft. Aber mit dem braucht man sich eh nicht groß beschäftigen, wir müssen schauen, dass wir unsere Leistung bringen. Die war letzte Woche in Kapfenberg und schon vor 14 Tagen nicht ganz so schlecht und die war heute denke ich sehr gut. Mit dem müssen wir uns beschäftigen. Ob ein Schiedsrichter einen Elfer gibt oder nicht, das können wir sowieso nicht beeinflussen und Mattersburg können wir auch nicht beeinflussen, sondern das Einzige, worauf wir Einfluss nehmen können, sind wir selber. Jetzt werden wir dieses Spiel erst einmal etwas verdauen. Wir haben gezeigt, dass wir gegen Mattersburg dominieren können und wir werden, davon bin ich überzeugt, alle alles daran setzen, dass es in Mattersburg drei Punkte werden.
„Ein Tor ist leider auf der falschen Seite gefallen“Infotech-Geschäftsführer und Spielsponsor Mag. Bernhard Schuster, der vor dem Spiel 2:0 für die SV Josko Ried tippte, sagte zum Match: „Es war ein sehr spannendes Spiel mit extrem vielen Chancen. Ein Tor ist leider auf der falschen Seite gefallen.“