Gerald, wie bist du bisher mit der Vorbereitung zufrieden?
Die Vorbereitung lief sehr positiv. Die Jungs waren sehr bemüht, mit Eifer bei der Sache – sowohl was die konditionelle Arbeit betrifft, die jetzt über vier Wochen sehr intensiv war, als auch im taktischen Bereich. Bei den Testspielen ist uns schon viel sehr gut gelungen. Wir sind bereit für die Meisterschaft. Natürlich gibt es einige Dinge, bei denen wir noch an der Feinjustierung arbeiten müssen. Es wird Spiele geben, die wir nicht über unsere Qualität, sondern über die Mentalität gewinnen müssen. Auch daran haben wir gearbeitet. Die Mannschaft ist darauf vorbereitet. Sie wird in das erste Spiel sehr motiviert und entschlossen gehen und versuchen drei Punkte zu machen.
Wie lief das Trainingslager in der Türkei?
Es war ein sehr gutes Trainingslager. Vor allem die ersten Tage hatten wir sehr gute Bedingungen. Die Plätze waren aufgrund der Unwetter davor in einem durchschnittlichen Zustand. Wir haben auch einige Teambuilding-Aktionen gemacht, da stand auch einmal der Spaß im Vordergrund. Wir konnten in der Türkei beide Testspiele gewinnen. Jeder Spieler hat in etwa 90 Minuten in den Beinen, alle waren zufrieden und haben toll gearbeitet. Ein großes Kompliment auch an das Trainer- und Betreuerteam. Alle waren mit Ehrgeiz dabei. Wir haben eine richtig gute Stimmung erzeugen können.
Wie gut haben sich die drei Neuzugänge integriert?
Marco Grüll ist jetzt schon länger dabei. Er hat eine super Persönlichkeit, ist ein freundlicher und ehrgeiziger Junge. Er will sich jeden Tag verbessern. Von der Mannschaft ist er sehr gut aufgenommen worden. Bei Patrik Eler ist es natürlich eine andere Ausgangsposition. Grüll will sich seine ersten Profi-Lorbeeren verdienen, Eler ist ein gestandener Profi, der sich beweisen und wieder Tore schießen will. Er hat Qualität, die er vergangenes Jahr aber nicht zeigen konnte. Bei uns bekommt er 100 Prozent Vertrauen. Er macht Tag für Tag Fortschritte. Ich hoffe, dass er viele wichtige Tore für uns schießt. Die Qualität und die richtige Einstellung hat er dafür. Und wir geben ihm die Plattform dazu. Bei Nemanja Zikic haben wir kurz vor Transferschluss noch einen 18-Jährigen mit sehr guten gute fußballerischen Anlagen verpflichten können. Er ist ein Spieler mit viel Potential, der sein Talent bei Liefering und Red Bull Salzburg bereits bewiesen hat. Es hat sich jetzt die Gelegenheit geboten, ihn zu uns zu holen. Wir wollen ihn bis zum Sommer bei uns aufbauen und ihn dann in den Profi-Kader integrieren
Du arbeitest jetzt gut eineinhalb Monate in Ried. Wie geht es dir in deiner Doppelfunktion als sportlicher Leiter und Cheftrainer?
Ich bin froh, dass die Transferzeit vorbei ist. Es war eine sehr zeitintensive Aufgabe und es ist sehr viel auf mich zugekommen. Ich habe versucht, jeden einzelnen, Trainer wie Betreuer, mit ins Boot zu nehmen, zu führen, zu motivieren und voranzutreiben. Wir haben alle unsere Bereiche, für die wir zuständig sind und in denen jeder selbstständig arbeiten kann. Jeder sollte natürliche seine beste Arbeit abliefern. Wir haben uns im Team gewisse Dinge erarbeitet. Man sieht, es macht Freude, jeder fühlt sich wertgeschätzt. Wir konnten in kurzer Zeit eine sehr gute Stimmung erzeugen. Ein Rad greift ins andere, es ist alles sehr stimmig. Es liegt jetzt an uns, die positive Vorbereitung in gute Ergebnisse umzusetzen.
Das erste Meisterschaftsspiel steht am 24. Februar zuhause gegen Steyr auf dem Programm. Was erwartest du dir von diesem Auftaktmatch?
Es ist das erste Spiel der Frühjahrs-Saison, da weiß man noch nicht genau, wo man steht. Jeder sollte sich auf seine Aufgaben und den Matchplan fokussieren. Wir werden hochmotiviert in dieses Spiel gehen, trotzdem aber kühlen Kopf bewahren. Wir werden uns auch von den Ergebnissen der anderen Spiele nicht beeinflussen lassen. Wir müssen auf uns selbst schauen. Ein Sieg zum Auftakt wäre wichtig. Wir müssen zeigen, dass wir bereit sind und vom Start weg Selbstvertrauen aufbauen. Steyr hat sich gut verstärkt – mit zwei Spielern, die ich nach Mattersburg geholt habe. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Aber auch andere Mannschaften aus der 2. Liga hatten Top-Ergebnisse in der Vorbereitung. Wenn wir vorne dabei bleiben wollen, sind bereits gegen Steyr drei Punkte fast Pflicht. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber es liegt an uns selbst. Ich hoffe auf eine große Unterstützung durch die Fans. Wir sind in der Verantwortung und wollen als Sieger vom Platz gehen.
Hat sich für dich schon die Startelf für das Auftaktspiel herauskristallisiert?
Wir haben die Qual der Wahl. Fast jeder könnte in der Startformation stehen. Es ist ein großer Konkurrenzkampf da, aber es gibt kein Jammern. Das erwarte ich mir von unseren Spielern. Es gibt eine Grundformation, mit der ich spielen will. Aber auch die eine oder andere Systemumstellung, sollten ein paar Dinge nicht so klappen. Wir sind variabler geworden, haben aber etwas, das uns am besten liegt.
Wie sieht es bisher mit Verletzungen aus?
Im Trainingslager hatten wir zwei kranke Spieler. Das Wetter war zwar milder, aber es wehte immer ein kalter Wind. Da ist das normal. Edrisa Lubega hatte eine kleinere Muskelverletzung, das sollte bis zum Start aber auch wieder in Ordnung sein. Wir hatten bisher keine gröberen Verletzungen. Tamas Tiefenbach, unser Athletiktrainer, hat mit den Jungs sehr gut gearbeitet.
Mit welchem Gefühl gehst du in dein erstes Match in der „josko ARENA“?
Ich freue mich schon auf die Meisterschaft, auf das Agieren mit den Jungs. Schön langsam kommen jetzt die Spannung und das Kribbeln. Jeder, der Wettkämpfe gerne hat, freut sich darauf. Ich hoffe, dass viele Fans kommen und wir sie mit unserem Spiel begeistern können. Wir sind dafür verantwortlich, dass der Funke auf die Fans überspringt. Ich hoffe auf die tatkräftige Unterstützung der Fans, das wäre für uns eine große Hilfe.